IEDC Interview: Jure Marjanovič
Glückwünsche zu der neuen Position bei BTC d.d. Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie zu diesem großartigen Team gestoßen sind und was sind Ihre Hauptthemen, mit denen Sie sich demnächst befassen werden? Bei meinem früheren Arbeitgeber Gorenje habe ich 19 Jahre lang gearbeitet und wirklich umfangreiche Erfahrungen in verschiedenen Geschäfts- und Lebensbereichen gesammelt. Weil […]
Glückwünsche zu der neuen Position bei BTC d.d. Wie kam es eigentlich dazu, dass Sie zu diesem großartigen Team gestoßen sind und was sind Ihre Hauptthemen, mit denen Sie sich demnächst befassen werden?
Bei meinem früheren Arbeitgeber Gorenje habe ich 19 Jahre lang gearbeitet und wirklich umfangreiche Erfahrungen in verschiedenen Geschäfts- und Lebensbereichen gesammelt. Weil meine Frau 2020 nach ihrem Mutterschaftsurlaub wieder arbeiten musste, habe ich im Juni desselben Jahres eine kurze Berufspause eingelegt, um mehr Zeit mit meinem einjährigen Sohn Anže zu verbringen. Ich glaube, es war im Oktober, als ich einen Anruf für die Stelle von einer slowenischen Personalvermittlungsagentur erhalten habe.
Über den Anruf für die Position bei BTC habe ich mich sehr gefreut und natürlich die Gelegenheit sofort genutzt und mich zu einem Vorstellungsgespräch angemeldet. Einen Monat später habe ich bei BTC als stellvertretender Direktor für Unternehmens- und Rechtsangelegenheiten angefangen zu arbeiten. Jetzt, nach zwei Jahren, bin ich mehr als zufrieden hier zu sein. Meine Mitarbeiter hier sind großartig, die Arbeit ist sehr dynamisch, was sich auch in der Zeit der Corona-Pandemie und auch jetzt als sehr herausfordernd erwiesen hat. Ich bin für das gesamte Immobiliengeschäft (Verwaltung eines der größten Einkaufs-, Geschäfts- und Freizeitzentren in Europa) – BTC City (Ljubljana, Murska Sobota und Novo mesto, Vodno mesto Atlantis) und die Rechtsabteilung verantwortlich. Ich verfüge über einen juristischen Hintergrund und bin der Meinung, dass die Kombination aus betriebswirtschaftlichem Wissen und entsprechenden Erfahrungen eine sehr gute Voraussetzung für die Leitung der Geschäftseinheit BTC City ist.
Wie Sie schon erwähnten, waren sie früher bei Gorenje tätig. Anfangs als Rechtsberater, dann als Sekretär des Vorstands und des Aufsichtsrats, später auch in den Bereichen Personalwesen und Unternehmensdienstleistungen und schließlich als Exekutivdirektor für Corporate Support. 2012 haben Sie dann an dem Executive MBA-Programm der IEDC teilgenommen. Konnte der EMBA dazu beitragen, dass Sie neue Herausforderungen bei der Arbeit jetzt anders betrachten? War etwas dabei, das Sie sofort bzw. langfristig anwenden können?
Das Executive MBA-Programm am IEDC – die Fachhochschule für Wirtschaft in Bled – ist etwas, das man nicht so schnell vergisst. Um ehrlich zu sein, wusste ich vor der Teilnahme am Executive MBA-Programm nicht allzu viel über die IEDC. Von der ersten Stunde bei Professor Randy Kudar bis hin zum allerletzten Tag habe ich versucht mein Bestes zu geben, es aber andererseits auch versucht zu genießen. Die Professoren und Professorinnen sind dort einfach großartig. Die Fallstudien waren etwas, das ich vorher nicht kannte. Das Wissen, das ich bei der IEDC erworben habe, ist unbezahlbar. Sowohl bei den „normalen Fächern“ wie Buchhaltung, Marketing, Finanzen usw. als auch bei den spezielleren Vorlesungen. Vor allem diese über die „Soft Skills“ haben mich am meisten beeindruckt. Nach diesen Vorlesungen habe ich das Gefühl, dass ich in der Lage bin, verschiedene Dinge aus einer ganz neuen Perspektive zu betrachten. Früher habe ich mich nicht wirklich als eine Führungspersönlichkeit gesehen und war eher ein zurückhaltender Mensch. Erst das schriftliche Feedback von einen meiner Professoren hat mich dazu aufgefordert, meine Meinungen und Ansichten mehr mit den anderen zu teilen. Ich habe so erkannt, dass meine Meinung als wertvoll angesehen werden kann. Von jetzt an versuche ich, aktiver zu sein und irgendwie „den Löwen in mir zu erwecken,“ der meines Erachtens in jedem von uns steckt und nur geweckt werden muss, um mit solch einer Energie bei der Arbeit und im täglichen Leben umzugehen.
Erinnern Sie sich, warum Sie sich für ein EMBA entschieden haben und warum Ihre Wahl auf die IEDC fiel und nicht auf eine andere Schule? Haben Sie dabei auch noch andere weitere Möglichkeiten in Betracht gezogen?
Wenn man nur einen juristischen Hintergrund hat, ist EMBA die bestmögliche Wahl, um den nächsten Schritt in der Geschäftskarriere zu machen. Ich habe von meinen ehemaligen Kollegen und Kolleginnen sehr gute Empfehlungen für die IEDC erhalten, und glücklicherweise hat mich dann auch Gorenje an die IEDC geschickt. Andere Optionen habe ich nie wirklich berücksichtigt, was auch noch heute der Fall ist, denn ich bin der Meinung, dass die IEDC den Maßstab für ein gutes EMBA-Studium in der Region setzt.
Es ist eine interessante Beobachtung, dass die meisten EMBA-Teilnehmer beim Studium einen wirtschaftswissenschaftlichen, ingenieurwissenschaftlichen oder sonstigen „technischen“ Hintergrund haben. Es gibt aber auch immer ein paar Juristen im Kurs, die sich typischerweise mit dem Gesellschaftsrecht beschäftigen. Was denken Sie, welche Vorteile bringt ihnen das EMBA?
Wirtschaftswissenschaftler, Ingenieure, Juristen und andere betrachten verschiedene Herausforderungen aus unterschiedlichen Perspektiven. Einige würden sofort eine Entscheidung treffen, andere benötigen wesentlich mehr Informationen, um sich zu entscheiden, wieder andere würden versuchen zu erklären, warum etwas nicht möglich ist usw. In erster Linie beruhen Geschäfte auf einer „Mensch-zu-Mensch-Beziehung“, die einen respektvollen Umgang zueinander erfordert. Man muss die Kultur, den Hintergrund, die Bedürfnisse und Ziele des anderen Vertragspartners erkennen und berücksichtigen. Wenn man all das verstanden hat, ist es viel einfacher, das eigene Bestreben zu verwirklichen. Das EMBA-Studium hat mir sehr geholfen, das alles zu erkennen und es besser in der Praxis umzusetzen. Doch man darf nicht vergessen, dass mir auch die Erfahrungen aus der Vergangenheit, einschließlich der Misserfolge, sehr dabei geholfen haben. Außerdem muss man ein Problem immer aus allen möglichen Blickwinkeln betrachten, bevor man eine Entscheidung trifft. Man sollte niemals nur innerhalb seines eigenen Sektors handeln, d. h. nur die eigene Sichtweise betrachten.
Würden Sie sagen, dass die Art und Weise, wie Menschen an Management-Dilemmas herangehen, von ihrem juristischen Hintergrund beeinflusst werden könnte? Man sagt, Juristen hätten eine “pessimistischere” Sicht auf alles und konzentrierten sich zuerst auf die Probleme, während andere dazu neigen, sich sofort auf Lösungen zu stürzen. Trifft diese Aussage Ihrer Meinung nach auf alle Juristen zu? Beeinträchtigt sie Ihres Erachtens die Arbeit von Managern in irgendeiner Weise?
Ich würde dieser Aussage nicht ganz zustimmen. Es gibt Juristen, die versuchen, verschiedene Wege zu finden, um Probleme theoretisch zu begründen, aber auch solche, die wesentlich wagemutiger sind und sich für bestimmte Ideen einsetzen, die manchmal nicht sofort umgesetzt werden können. Natürlich müssen sie stets darauf achten, dass es zu keinem Verstoß gegen die geltenden Gesetze kommt. Syndikusrechtsanwälte sind als ein integraler Bestandteil eines Unternehmens gegenüber den herkömmlichen Anwälten einer Anwaltskanzlei deutlich im Vorteil. Syndizi sind mit dem Unternehmen bis ins Detail vertraut und können effizienter und schneller handeln, wenn es um eine rechtliche Frage im Zusammenhang mit einer Managemententscheidung geht.
Wenn Sie sich an diese zwei Jahre zurückerinnern, was ist Ihnen am meisten in Erinnerung geblieben (wie es scheint, haben Sie dieses Jahr ein 10-jähriges Jubiläum mit Ihren ehemaligen Klassenkameraden zu feiern)? Haben Sie noch Kontakt zu Ihrer Gruppe und treffen Sie sich regelmäßig?
Mit einigen Gruppenmitgliedern haben wir noch immer Kontakt und versuchen, uns hin und wieder mal zu treffen. Wir erinnern uns alle sehr gerne an unsere „Studientage“ und sprechen immer wieder darüber, wie toll es wäre, erneut an der IEDC teilzunehmen und die großartigen Momente noch einmal zu erleben. Dort habe ich viel über mich selbst gelernt, was ich mir im normalen Berufsleben wahrscheinlich so nicht zugetraut hätte. Die Dozenten und Studierenden motivierten mich, über meinen Tellerrand hinauszuschauen und mutiger zu werden. Außerdem habe ich gelernt, proaktiver zu handeln als in der Vergangenheit.
Das ganze Interview: Hier lesen!
Intervju je vodila Vera Pasynkova.
Fotografije: Jure Marjanovič