Simon Franko | Gemeinsam schaffen wir positive Ergebnisse für die gesamte Gesellschaft

Die Wirtschaftsexperten sind aufgrund der Pandemie und der derzeitigen globalen Krise, sowie der zunehmenden Ungleichheiten gezwungen, ihre Leistungen neu zu bewerten. Sie sind sich zunehmend bewusst, dass ein langfristiger Erfolg die Bereitstellung von Lösungen erfordert, die gewinnbringend sind und einen positiven Einfluss auf die Interessengruppen haben. Dieser fundamentale Ansatz bei Unternehmensentscheidungen ist das Kernelement des […]

Die Wirtschaftsexperten sind aufgrund der Pandemie und der derzeitigen globalen Krise, sowie der zunehmenden Ungleichheiten gezwungen, ihre Leistungen neu zu bewerten. Sie sind sich zunehmend bewusst, dass ein langfristiger Erfolg die Bereitstellung von Lösungen erfordert, die gewinnbringend sind und einen positiven Einfluss auf die Interessengruppen haben. Dieser fundamentale Ansatz bei Unternehmensentscheidungen ist das Kernelement des Stakeholder-Kapitalismus.

Die Unternehmen sind gesetzlich zur Berichterstattung verpflichtet, allerdings vermittelt die derzeitige Form der Berichterstattung (Jahresberichte, Quartalsabschlüsse usw.) keinen klaren Überblick über die Risiken und Auswirkungen auf die Gesellschaft und die Umwelt. Außerdem gibt es bei den Berichterstattungen wesentliche Mängel, besonders wenn es um notwendige Zukunftsveränderungen geht, die erforderlich sind, um positive Auswirkungen auf alle Beteiligten zu erzielen.

 

Mehr Transparenz und eine verantwortungsbewusste Nachhaltigkeit

Der Green Deal sieht die gezielte Finanzierung von Wirtschaftstätigkeiten, die zur Erreichung von Umwelt-, Sozial- und Verwaltungszielen beitragen, als Schlüsselelement zur Förderung eines nachhaltigen Wachstums. Mit der Richtlinie 2014/95/EU* über die Angabe nichtfinanzieller Informationen (NFRD) hat die EU einen klaren Kurs in Richtung größerer Transparenz und Rechenschaftspflicht in sozialen und ökologischen Fragen eingeschlagen. NFRD enthält jedoch mehrere Einschränkungen bezüglich der Vergleichbarkeit, Zuverlässigkeit und Relevanz der bereitgestellten nichtfinanziellen Informationen. Aus diesem Grund hat die Europäische Kommission am 21. April 2021 ein umfangreiches Paket zur nachhaltigen Finanzierung verabschiedet. Eine der vorgeschlagenen Maßnahmen ist die Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD). Einige Unternehmen sind jedoch nach wie vor der Meinung, dass auch die Abgabe einer nichtfinanziellen Erklärung die Auswirkungen auf die gesamte Wertschöpfungskette nicht aufzeigen kann.

Ein Produkt oder eine Dienstleistung kann negative Umweltauswirkungen haben, aber dennoch vorteilhaft für die Gesellschaft oder eine Wertschöpfungskette sein. Ich habe lange Zeit in der Automobilindustrie auf dem Gebiet des Korrosionsschutzes gearbeitet. Die Herstellung hat zwar negative Auswirkungen auf die Umwelt, aber unter dem Wettereinfluss würde die Korrosion das Blech in wenigen Monaten zersetzen und das Auto müsste verschrottet werden. Ich glaube, dass der Korrosionsschutz in der gesamten Wertschöpfungskette von Vorteil ist. Ein weiteres Beispiel ist das Isoliermaterial Styropor. Der Nutzen ist laut Berechnungen etwa 400 -mal größer als die negativen Auswirkungen bei der Herstellung.

Unternehmen erzeugen auch positive Spillover-Effekte, indem sie Arbeitsplätze schaffen und Steuerzahlungen leisten. Deren Gewinne fließen in Forschung und Entwicklung. Bedauerlicherweise wächst weltweit die soziale Ungleichheit. Ein Teil des Problems liegt in der Steuerpolitik und den globalen Entwicklungsunterschieden, die von manchen ausgenutzt werden. Die Preise solcher Unternehmen werden aufgrund der Gewinne höher angesetzt. Es ist an der Zeit, darüber nachzudenken, wie der positive Unternehmensbeitrag und dessen Wert angemessen bewertet werden können, ohne die Auswirkungen der gezahlten Steuern und Beiträge zu berücksichtigen.

Das Ziel ist es die Beiträge messbar zu machen

Es gibt keine globalen Standards zur Messung der wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Unternehmensbeiträge. Deshalb hat BASF im Jahr 2013 gemeinsam mit externen Experten den „Value-to-Society“ Ansatz entwickelt. Als Unternehmen wollen wir zu einer Welt beitragen, die eine Zukunft mit besseren Lebensqualitäten für alle bietet. Dies ist auch in unserer Unternehmensmission „Creating Chemistry for a Sustainable Future“ verankert.

Die Messungen und Bewertungen von Aktivitäten helfen uns, die Bedeutung der finanziellen und nichtfinanziellen Auswirkungen auf die Gesellschaft zu verstehen, sie zu vergleichen und ihre Wechselwirkungen aufzuzeigen. Es unterstützt unseren ganzheitlichen Ansatz und trägt zum langfristigen Erfolg der BASF bei. Ziel ist es, die positiven Beiträge zu maximieren und die negativen Folgen unserer Aktivitäten zu minimieren. Unser Herangehen und unsere Unternehmenswerte ermöglichen es uns, Transparenz zu schaffen, Fortschritte zu überwachen und unsere Konzepte zur Bewertung von Risiken und Geschäftsmöglichkeiten zu vervollständigen. Die Ergebnisse zeigen, dass die positiven Aspekte unserer Tätigkeit die negativen überwiegen – und zwar auf jeder Stufe der betrachteten Wertschöpfungskette.

 

 

Das Labor mit Ziel: die Zukunft der Buchführung und der Unternehmensberatung zu gestalten

Der „Value to Society“-Ansatz hat viele Unternehmen angesprochen und zusammen wurde die „Value Balancing Alliance“ gegründet, die das Wissen und die Erfahrung der Unternehmen nutzen will, um Wissenslücken in der Methodik zu schließen und einen Rechnungslegungs- und Berichtsstandard einzuführen. Gemeinsam entwickeln wir Lösungen, um den Wert eines Unternehmens und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft zu messen. Mehr als 25 internationale Unternehmen und vier große Wirtschaftsprüfungsgesellschaften arbeiten in der Vereinigung an der Entwicklung des Standards für die Messung und Bewertung von Auswirkungen (IMV). Zusammenarbeit, gemeinsames Schaffen und Verbesserung stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit.

Wir laden Sie herzlich in das Labor zur Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft ein.  „Der beste Weg, die Zukunft vorherzusagen, ist, sie zu gestalten“ – auch in Form einer modernen Berichterstattung über die Auswirkungen der Wirtschaft auf die Gesellschaft.

 

Autor: Simon Franko

Mehr unter  <https://www.value-balancing.com/en/membership.html>

Value-to-Society-Methode: Ergebnisse der BASF-Gruppe zwischen 2013 und 2020

Interaktiver Jahresvergleich <https://www.basf.com/global/de/who-we-are/sustainability/we-drive-sustainable-solutions/quantifying-sustainability/value-to-society/impact-categories.html>

Video: Value-to-Society