Interview: Mag. Darja Figelj, Interzero Geschäftsführerin | Zeiten, als man nur auf Papier grün sein konnte, sind vorüber

Anfang März dieses Jahres feierte Interzero, ein führendes Unternehmen für nachhaltige Lösungen und ein Pionier im Bereich des innovativen Kunststoffrecyclings in Europa, sein 20-jähriges Geschäftsjubiläum in Slowenien. Zu diesem Anlass sprachen wir mit der Geschäftsführerin des Unternehmens, Mag. Darja Figelj. Darja, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 20-jährigen Jubiläum. Was hat diese Zeit in Slowenien geprägt? In […]

Anfang März dieses Jahres feierte Interzero, ein führendes Unternehmen für nachhaltige Lösungen und ein Pionier im Bereich des innovativen Kunststoffrecyclings in Europa, sein 20-jähriges Geschäftsjubiläum in Slowenien. Zu diesem Anlass sprachen wir mit der Geschäftsführerin des Unternehmens, Mag. Darja Figelj.

Darja, herzlichen Glückwunsch zu Ihrem 20-jährigen Jubiläum. Was hat diese Zeit in Slowenien geprägt?

In zwei Jahrzehnten ist Interzero zu einem Markenzeichen für Seriosität, digitale Unterstützung, europäische Wettbewerbsfähigkeit und Benutzerfreundlichkeit im Bereich des Abfallmanagements geworden. Wir verfolgen unsere Vision »Welt ohne Abfall und Gesellschaft ohne Emissionen« zusammen mit mehr als 50.000 Kunden aus ganz Europa. Natürlich kann ich die Tatsache nicht ignorieren, dass wir in Slowenien zahlreiche gesetzliche Herausforderungen hatten, jedoch glaube ich, dass dies der gemeinsame Kern aller sog. FDIs (ausländischer Investitionen) in Slowenien ist.

Wie hoch ist die Akzeptanz ausländischer Investitionen in Slowenien?

Ich vermute, dass wir bei unseren Mitarbeitern am besten ankommen, denn Unternehmen in ausländischem Besitz sind verantwortungsvolle und großzügige Arbeitgeber. Als ausländisches Unternehmen kennen wir die Arbeit im Home-Office schon viel länger als die meisten slowenischen Unternehmen, die das größtenteils erst während der Covid-Pandemie eingeführt haben. Natürlich können wir in Slowenien die ungünstigen Steuerbedingungen, die sich ständig ändernde Gesetzgebung und den Mangel an guten Verkehrsverbindungen nicht umgehen.

Was sind die Vorteile einer Geschäftstätigkeit in Slowenien?

Definitiv Fachwissen. Slowenien ist die Heimat von dem Wissen hingegebener Arbeitskräfte. Es gibt einen – wenn auch kleinen – Markt, auf dem wir unter hochwertigen Arbeitskräften wählen können. Das ist der entscheidende Vorteil Sloweniens, und es liegt auch an unseren Mitarbeitern, dass wir in Slowenien so stark vertreten sind.

Sie verfügen über zahlreiche innovative Ansätze in der Abfallwirtschaft. Schenken die Unternehmen in Slowenien diesem Bereich Aufmerksamkeit?

Seriöse Unternehmen, die in der EU tätig sind, haben gar keine andere Wahl. Die EU-Leitlinien sind klar und kompromisslos. Zumindest müssen alle Unternehmen, die das EU-Recht einhalten wollen, die CSRD (Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung) und die ESRS (einheitliche europäische Nachhaltigkeitsberichtsstandards) einhalten. Zudem sind ESG-Leitlinien in Vorbereitung, die bald auch für KMU verbindlich sein werden. Ich schätze, die Zeiten, in denen man nur auf Papier grün sein konnte, sind vorüber.

Was beunruhigt die Unternehmen am meisten? Die Vorschriften erscheinen komplex und sogar fremd.

Sie haben zu Recht festgestellt, dass die Vorschriften komplex sind. Deshalb arbeitet Interzero seit mehreren Jahren mit Hochdruck an der Umsetzung der neuen europäischen Gesetzgebung. Um einen kurzen Überblick zu verschaffen; in den kommenden Jahren müssen alle Unternehmen darüber berichten, wie viel Energie sie verbrauchen, wie viel Abfall sie erzeugen, wie viele Emissionen sie produzieren und wie viele natürliche Ressourcen sie unwiederbringlich verbrauchen. Unsere Kunden haben uns schon vor Jahren gewarnt, dass diese Daten so komplex sind, dass sie sie nicht selbst sammeln, geschweige denn interpretieren und glaubwürdig darüber berichten können. Deswegen haben wir Trajnometer entwickelt.

Was ist Trajnometer?

Trajnometer bietet Unternehmen umfangreiche EU-Compliance an und hält zugleich die ESG-Leitlinien sowie die CSRD-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung ein. Es befolgt auch das einheitliche europäische ESRS-Berichtssystem. Mithilfe dieses Online-Tools und der Experten von Interzero erhalten Unternehmen einen Bericht über ihren ökologischen Fußabdruck, der auf einer zertifizierten Berechnungsmethode basiert. Eine korrekte Dateneingabe und -auswertung sind die Basis für jegliche Reduzierung der Umweltauswirkungen.

Werden die Unternehmen wissen, wie man das Trajnometer benutzt und wie komplex es ist?

Das Online-Tool Trajnometer ist benutzerfreundlich – deshalb für jedes Unternehmen geeignet. Dennoch ist es nicht leicht für Interzero, die gesammelten Daten sicher bzw. sorgfältig zu analysieren und interpretieren. Die besondere Stärke von Interzero liegt nicht nur in unseren hervorragenden Kenntnissen der internationalen gesetzlichen Bestimmungen, sondern auch in unserem Fachwissen, was ich bereits zuvor erwähnt habe. Die Umweltberater von Interzero bestimmen gemeinsam mit dem Unternehmen die wichtigsten Umweltindikatoren, die das Unternehmen im Hinblick auf seine Umweltziele verfolgen muss. Diese sind von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich. Ein Bauunternehmen hat beispielweise einen anderen ökologischen Fußabdruck als ein Versicherungsunternehmen. Trajnometer wird jedem Unternehmen angepasst – genauso wie Interzero. Aus diesem Grund sind wir seit 20 Jahren so erfolgreich.

Trajnometer (Environmental Sustainability Dashboard) | YouTube